«Lernen, selbständig auf Skitouren zu gehen» lautete das Motto unseres JO Projekts für den Winter 19/20 – und sprengte mit über 30 Anmeldungen unsere Erwartungen und Kapazitäten. In 5 Modulen von Januar bis Mai wurde den Teilnehmer:innen das Rüstzeug vermittelt, das sie für eigene Abenteuer in den winterlichen Bergen brauchen. Neben der Ausbildung sollten aber auch grossartige Gipfel, pulvrige Hänge und Spass ohne Ski nicht zu kurz kommen.
Endlich startet unsere Skitourenausbildung! Nebst dem Verteilen und Anpassen unserer Ausrüstung gab es auch genug Zeit, sich kennenzulernen. Wir kochten sogleich den gemeinsamen Znacht, der perfekt gelungen ist.
Satt und zufrieden lernten wir, wie der Rucksack optimal gepackt wird. Nach einer kurzen Einführung in die Tourenplanung ging der Abend auch schon zu Ende und alle erwarteten gespannt das nächste Wochenende.
Geschrieben von Aline und Lena
Mitte Januar gingen wir auf eine Tagestour im Toggenburg. In frischem Pulverschnee ziehen zwei Gruppen Richtung Frümsel und zwei ins Gluristal. Die eigentlich gemütliche Tour barg nicht nur für Teilnehmer Stolpersteine, auch Leiter kamen nicht ungeschoren davon. Ganz gemäss Vorführeffekt zeigte sich die umwerfende Wirkung von Spitzkehren. Mit wechselhaftem Wetter erreichten wir schliesslich unser Ziel und wurden sogar mit einem Blick zwischen den Wolken auf den Walensee belohnt. Nach einer Pause halfen uns die Skier die frisch eingeschneiten Steine wieder zu finden, und manch einer kam auf der Abfahrt in den Genuss eines ausgiebigen Schneebades. Schlussendlich kamen aber alle wohlbehalten im Talboden wieder an und die kollektive Schlussfolgerung war: Neuschnee macht Spass!
Geschrieben von Livia
Im Bus nach Elm sahen wir rechts und links nur grüne Felder, sodass alle dachten: „Wo sollen wir denn da hochlaufen?“. Bei der Sportbahn Elm machten die Leiter einen Shuttledienst weiter ins Tal hinein. Weiter hinten im Tal gab es dann etwas mehr Schnee, doch im Aufstieg zur Erbshütte liefen wir immer wieder über Steinchen und Tannenzapfen. Nach einem erfrischenden Mittagessen auf der Sonnenterrasse der Hütte teilten wir uns in fünf Gruppen auf, um an verschiedenen Posten zu schaufeln, zu sondieren, erste Hilfe zu leisten, Touren zu planen und Schneeprofile zu graben. Nach einem 4-Gang-Abendessen mit Suppe, Salat, Risotto und Dessert und innigen Saucen-Diskussionen, spielten wir alle Karten. Es wurden verwirrende Kartentricks gezeigt und viel gelacht.
Als wir aus der Hütte traten, offenbarte sich uns eine gewaltige Bergkulisse. Hier dürfen wir unser neu gewonnenes Wissen vom Vortag in die Praxis umsetzen. Wir folgten nicht der ‘Touren-Autobahn’, sondern begaben uns lieber auf die Suche nach Pulverschnee in den schattigen Hängen unterhalb der Hausstock-Nordwand. Der erste Aufstieg über einen mit Erlen bewachsenen Geländerücken war die ideale Gelegenheit, um unsere Spitzkehren-Technik in ungefährlichem Gelände zu verfeinern. Leicht verschwitzt und fröstelnd kam uns die Idee, ein Schneeprofil zu graben. Aus der Aufwärmübung wurde eine Repetition der V-Grabtechnik sowie eine aufschlussreiche Analyse des Schneedeckenaufbaus und der möglichen Lawinenprobleme. Den weiteren Verlauf der Tour nahmen wir wieder in kleineren Gruppen in Angriff. Nach kniffligen, rasanten und spassigen Abfahrten trafen wir uns schliesslich alle in Elm zu einer abschliessenden Jassrunde samt Apfelstrudel.
Geschrieben von Julia und Samuel
Tourenplanung
Mensch: Am Montag 11.2 marschierten 21 JO’ler voll bepackt und in Skischuhen in Richtung Tschierv Orasom.
Gelände: Jeden Abend wurde bis ins kleinste Detail die Tour des nächsten Tages geplant. Das bedeutet Bleistiftspuren auf der Karte, Marschzeitberechnung, mögliche Wende/Entscheidungspunkte und Absegnung durch das fachkundige Leitungsteam. Diese frischten ebenfalls unser Wissen im Umgang mit Kompass und Karten auf, bis auch die weniger naturwissenschaftlich veranlagten Personen das Azimut verstanden.
Verhältnisse: Wie bereits bekannt brachte der Winter 19/20 auch in Tschierv wenig Schnee.
Im Gebiet
Mensch: Dank unseres grossen Hungers boomte der lokale Käsemarkt. Ganze Käseleibe wurden zum Frühstück, Zvieri und auch noch zum Znacht verspeist. Diese wurden von den Ämtli-Gruppen mit den thematisch abgestimmten Namen Sonde, Fell, Lawinenschaufel, LVS und Harscheisen zubereitet.
Gelände: Nicht nur die Gipfel zählten. Neben der Besteigung vom Piz Daint, Dora, Tourrettas, Terza und Chazfora genossen wir die Touren ohne Gipfel durch einsame und ruhige Arvenwälder genauso sehr.
Verhältnisse: Auch Meteo stand auf dem Ausbildungsplan. Deshalb kann uns das Morgenrot in Zukunft nicht mehr mit seiner Schönheit blenden.
Im Einzelhang
Gelände: Triebschneeprobleme zwangen uns steile Hänge seitlich runterzurutschen. Was für einige von uns, erschwert durch die vielen Steine kein leichtes Unterfangen war. Ab und zu schreckte uns ein Wumm auf und ermahnte uns zur vorsichtigen Beurteilung des Einzelhangs. Lokal halfen uns dazu auch Schneeprofile.
Verhältnisse: Am ersten Tag noch topmotiviert, beschlossen wir nach der letzten Pause vor dem Gipfel, trotz sehr starkem und kaltem Wind nicht aufzugeben. Doch wir hatten uns geirrt. Zehn Minuten später zwangen uns unsere eiskalten sowie gefühllosen Hände und Nasenspitzen zur Umkehr.
Mensch: Stimmung gut, Schlaf gut, Gesundheit gut. Zusammengefasst: Ein geglücktes Lager!
Geschrieben von Alea und Maria
Tag 1
Schön Wetter war’s beim Start auf Kloster, Monbiel Parkplatz
Die ganze Schar motiviert und startklar
Kein Ski nur einen Kratz
Doch leider wurde schnell klar
Der Aufstieg wird nicht leicht
Zu stark waren die Skistollen
Und die Kleidung vom Schweiss etwas aufgeweicht
Da konnten viele nur noch schmollen
Tag 2
Der Piz Buin war das heutige Ziel
Und weil alle so gut auf ihren Skiern liefen
Brauchte es gar nicht viel
Um bis auf den Gipfel hoch zu stiefeln
Anschliessend nach einer wunderschönen Fahrt im Pulverschnee
Erklommen wir das Silvrettahorn
Als Belohnung gab’s Kuchen und Tee
Und alle waren sich einig: «Mir freued eus uf morn!»
Tag 3
Doch leider war der Start in den Tag neblig und kalt
Vor dem Egghorn Grat
Machten wir dennoch Halt
So war bald auch das schöne Wetter für das Egghorn parat
Zum Schluss ging’s runter ins Tal
Zuerst flitzen wir im Pulverschnee nur so dahin
Doch im Tal wurde das Stöckeln etwas zur Qual
Dennoch waren wir schlussendlich alle glücklich und zufrieden in Lavin
Geschrieben von Alea
Arion Schuler
Benedikt Arnold (Bergführer)
Christoph Abegg (Bergführer)
Gregor Schmucki
Sonja Oberli (Bergführer Aspirantin)
Stefan Conzett
Sven Buchmann
Ursin Flepp
Adriana Vogt
Alea Sutter
Aline Küchler
Felix Ganther
Iris Steinmann
Jonas Wepfer
Jonathan Boissonnas
Julia Rubröder
Lena Widmer
Livia Pierhöfer
Livia Corina Calonder
Lukas Kläui
Manuel Ganther
Maria Wiederkehr
Micha Baggenstoss
Nicola Berger
Nina Baggenstoss
Pascal Lüthi
Samuel Halter
Sebastian Wepfer
Simon Wiederkehr
Teo Nischer