November 2024 |
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Sa 18. Jan. (JS)
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So 19. Jan. (JS)
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Sa 25. Jan. (JE)
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Nach 4 Tagen Regen und nassen Wänden wurde es gegen Woche doch noch schön und wir konnten viel Klettern, die Sonne und das Meer geniessen. Ob Ein,- Mehr- oder Meerseillängen, schön war es überall.
Dem schlechten Wetter entflohen Richtung Fürstentum, sind wir in Balzers gelandet und konnten die Sonne geniessen.
Es wurde fleissig geklettert, gelacht und gespielt.
Die Feuerseulen der Pfalz und deren Geheimnisse
Es ist Sonntag, die Sonne schwebt majestätisch am Himmel und überblickt die Hügellandschaft in der die Felsen wie Feuerseulen kontrastreich aus den traumhaften grünen Wäldern ragen. Acht unahnende, unschuldige und strahlende Augenpaare leuchten vorfreudig um die Wette. Keines weiß, was auf sie zukommen wird, aber jedes ahnt, dass es ein grandioses Erlebnis wird, welches sie gemeinsam erleben werden.
Bei genauerem Hinschauen bekommen die magischen Feuerseulen die tollsten Figuren. Wie ein Kamm tanzen die einzelnen Steintürme in der Reihe mit den herumliegenden Bäumen um die Wette oder ein einzelner Turm ragt wie ein Tisch unnatürlich aus dem Märchenwald hervor. Was für eine Macht kann solche prunkvollen Skulpturen erschaffen? Wenn man es der Erosion von mehreren Jahrhunderten nicht zutraut, bleib einem nichts anderes übrig, als an die Macht des Teufels zu glauben. Nicht ohne Grund heißt dieser spektakuläre Fels auch Teufelstisch. Da er keinen Platz für sein Mahl fand, stellte er kurzentschlossen aus Zorn zwei Felsen als Tisch auf.
Bei genauerem betrachten merkt man, dass die feuerartige Farbe von eindrücklich rotschimmerndem Sand kommt. Mit etlichen traumhaften spektakulären Rissen und Tropfenartigen Löchern, ist es etwas komplett anderes als an anderen Orten. Wie ein reiner Abenteuerspielplatz beim Klettern, da es so viele interessante Griffmöglichkeiten zu entdecken gibt. An manchen Stellen gibt es monstermäßige Einkerbungen vom Seil, welche durch Toprope-klettern entstehen. So wird einem bildlich veranschaulicht aus was der Fels entsteht. Solche markanten Einkerbungen trifft man in den Schweizer Bergen viel weniger an.
Wie die Einkerbungen zeigen, muss man im Sandstein spezielle Maßnahmen ergreifen, damit der magische Fels nicht unnötig zerstört wird und man noch lange an der malerischen Landschaft gefallen haben kann. Aus diesem Grund haben wir das Mehrseillängenprinzip angewendet. Das bedeutet, dass immer jemand vorsteigt, anschließend die zweite Person von oben nachsichert und schlussendlich seilen sich beide wieder vom Spitz ab. Aber natürlich erst nach dem Gipfelbucheintrag. Als Zwischensicherung gab es nicht so viele Bohrhaken, an denen man sich festmachen konnte. Somit waren wir gezwungen fleißig mit Frinds und Keilen zu klettern. Frinds und Keile sind mobile Sicherungsgeräte, die man in Rissen befestigen kann. Anstelle davon könnte man auch in Seilstücke Knoten machen und diese in Rissen verkeilen, sodass sie halten. Ursprünglich war das Lager im Elbsandstein geplant, indem man ausschließlich mit Knoten absichern darf, da dieser Sandstein noch instabiler und heikler ist.
Diese Methoden sind nicht ganz einfach. Wie setzt man diese Klemmgeräte richtig, sodass sie halten? Damit wir, besonders viel profitieren können von dem einzigartigen Felsen der Pfalz haben wir uns fleissig darauf vorbereitet. In mehreren Touren zum Thema Mehrseillängenklettern, Clean-klettern, Knöpfe richtig in Felsspalten versenken und Knöpfe lernen haben wir uns etliches Wissen angeeignet. Durch diese ganzen Vorbereitungstouren konnten wir uns schon vor dem Kletterlager in der Pfalz gut kennenlernen und kommen schon als eingespieltes Team in die schöne Pfalz. Auch wenn wir in der Pfalz die Knoten weniger brauchen, hilft uns die Übung geeignete Risse und spalten besser lesen zu können und geeignete Plätze zu finden, an denen man Klemmmaterialien gut platzieren kann.
Die erste Hälfte unseres Abenteuers ist das Wetter wie bestellt. Bei strahlendem Sonnenschein erforschen wir verschiedenste Klettergerten. Wir finden Kamine, traumhafte Spalte, Risse und richtig tolle Löcher. Trotz quälender Hitze nutzen wir jeden Sonnenstrahl und essen immer erst bei Sonnenuntergang zu Abend. Kaum in der Pfalz angekommen besteigen wir die Braut und den Bräutigam, zwei faszinierende Felstürme gleich neben unserem Campingplatz. So beindruckend, dass wir als Fotomotiv herhalten müssen. Man kann keine 5 Meter klettern, ohne dass Wanderer auf einen zeigt und Fotos macht. Wir sind kurz davor Geld zu verlangen, wäre eine gute Einnahmequelle. Man wird teilweise sogar im Kletterführer darauf hingewiesen, dass es viele Wanderer gibt, die gerne Fotos machen.
Leider schlägt das unberechenbare Wetter um. Ab Donnerstagnachmittag heisst es Schluss mit dem Sandsteinklettern. Keine tollen einzigartige Routen mehr, da der Fels bei Nässe kaum noch zusammenhält. Wir lassen uns aber von niemandem und nichts die Laune verderben. Zum Glück gibt es Kletterhallen. Wenn es draussen nicht mehr geht, müssen wir einfach drinnen weitertrainieren. In einer Boulder und Kletterhalle werden unsere Kräfte richtig getestet. Gegen unseren Muskelkater wird das Schwimmbad ausgetestet. Die herrlichen Sprudel-Bäder bewirken Wunder und bei fast Überschallgeschwindigkeit rutschen, wird sehr viel gelacht. Es gibt kein schlechtes Wetter nur fehlende Kreativität.
Nach einer langen Vorbereitungszeit, in der die Vorfreude immer grösser wurde, haben wir uns Best möglichst auf ein grosses Abenteuer vorbereitet. Keiner von uns wusste zuvor was auf uns zukommen wird, aber jede Erwartung wurde übertroffen. Egal durch welche Augen man auf die Woche zurückblickt, jeder konnte vieles aus dieser Woche mitnehmen und hat seinen Horizont der Kletterwelt erweitert. Schade ist das unglaubliche Abenteuer in der Pfalz mit den Felstürmen, die wie Feuerseulen scheinend, vorbei. Aber nach einem Abenteuer ist vor einem Abenteuer.
Bist du beim nächsten grossen Abenteuer der JO Bachtel auch dabei?
KiBe Sustli Kletterlager
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